Warum treten die Symptome vom MKPS erst mit ca. 20 Jahren oder später auf, obwohl die Krankheit angeboren ist?
Viele der Betroffenen erwähnen ein einschneidendes physisches oder psychisches Erlebnis kurz vor Ausbruch der Symptome. Der Körper reagiert auf Belastungen biochemisch, z.B. durch die vermehrte Ausschüttung von Streßhormonen (Adrenalin, Noradrenalin) Die durch Streß verursachten biochemischen Reaktionen werfen das vegetative Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Das gestörte Gleichgewicht oder das "Berg-und-Tal-Schema" kann so lange anhalten, bis die chemische Balance wiederhergestellt ist.

Warum sollte ich vor einer Zahnbehandlung Antibiotika nehmen?
Bei Zahnbehandlungen können Bakterien in die Blutbahn gelangen, die (jedoch selten) eine Infektion der Mitralklappe (Endokarditis) bewirken. Auch wenn solche Infektionen sehr selten auftreten, können sie sehr gefährlich sein. Nicht alle Ärzte raten zu Antibiotika, da sie die Möglichkeiten einer Infektion für so gering halten, daß sie in keinem Verhältnis zum Risiko der Antibiotika-Einnahme steht. Dieses Argument gilt besonders für Patienten, die bereits unter Arzneimittelallergien leiden. Patienten ohne Allergien fahren jedoch mit Antibiotika am sichersten.

Wie viele Menschen sind vom MKPS betroffen?
Millionen, doch die meisten haben davon keine Ahnung, weil sie kaum -oder nur leichte Symptome haben, die sie nicht mit dem MKP in Verbindung bringen. Die Dunkelziffer scheint hoch zu sein, weil der MKP meist nur eindeutig mit einem Farb-Doppler zu diagnostizieren ist.

Ist der MKP heilbar?
Der MKP ist eine erbliche anatomische Anomalität. Man wird so geboren, und daran läßt sich nichts ändern. Die mit dem MKP verbundenen Symptome lassen sich jedoch durch eine gesunde Lebensweise und gelegentlich durch Medikamente kontrollieren.

Warum leiden mehr Frauen als Männer unter dem MKPS?
Das läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Frauen suchen häufiger ärztlichen Rat als Männer. Außerdem akzeptiert unsere Gesellschaft Klagen über vage Symptome eher von Frauen als von Männern. Für einen Mann verbindet sich häufig das Gefühl der "Unmännlichkeit" mit den Symptomen (besonders Panik) vom MKPS. Männer suchen meist erst dann einen Arzt auf, wenn sie unter Schmerzen in der Brust leiden und sich vor einem Herzinfarkt fürchten.

Darf ich eigentlich Blut spenden?
Da MPS-Patienten auf Veränderungen der Blutmenge empfindlich reagieren, kann die Blutspende ähnlich dehydrierend wirken wie eine starke Grippe oder ein Höhenaufenthalt. Es gibt keine klare Gegenanzeige für eine Blutspende, aber seien Sie vorsichtig. Falls Sie zu niedrigem Blutdruck neigen, könnten sich die Symptome nach der Blutspende verstärken. Wenn Sie auf die Blutspende bestehen, sollten Sie sowohl vor als auch nach dem Spendetermin reichlich trinken und eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen.

Meine Symptome werden durch Alkohol verstärkt. Kann ich dennoch gelegentlich etwas trinken?
Es spricht nichts gegen ein gelegentliches "Gläschen" (Rotwein z.B. ist gut für´s Herz). Denken Sie jedoch daran, daß Alkohol viel Hefe enthält und daher häufig Allergien auslöst. Außerdem wirkt er dehydrierend. Mancher Alkohol wird besser als anderer vertragen, aber halten Sie wie bei allen Dingen Maß.

Warum leide ich unter eiskalten Händen und Füßen?
Verengte oder entspannte Blutgefäße des Körpers - auch der Hände und Füße - unterliegen der Kontrolle des vegetativen Nervensystems. Gerät das Nervensystem aus dem Gleichgewicht, verengen sich die Blutgefäße zu sehr, und Hände und Füße werden kalt. Manche Betroffene berichten sogar über blaue Fingerspitzen infolge mangelnder Durchblutung. Dieses Symptom wird auch als "Raynauds Phänomen" bezeichnet. Der MKP ist dafür die häufigste Ursache.

Warum bin ich immer so müde?
Müdigkeit ist das am häufigsten beschriebene Symptom vom MKPS. Die Gründe dafür sind zahlreich. Das unausgewogene vegetative Nervensystem führt zu abnorm verengten oder erweiterten Blutgefäßen, wodurch die großen Muskeln weniger durchblutet werden und sich Milchsäure anreichern kann. Milchsäure löst Müdigkeit und auch die typischen Herzschmerzen aus. Der zweite Grund ist häufig eine ausgeprägte Konditionsschwäche. Je weniger wir tun, um so weniger wollen wir leisten. Wenn MKPS-Symptome auftreten und zu Müdigkeit und weiteren Symptomen führen, neigt der Betroffene dazu, immer weniger zu unternehmen. Zutreffend ist hier das Sprichwort "Wer rastet, der rostet." Die Spannkraft unserer Muskeln bleibt nur durch Bewegung erhalten. Der Teufelskreis der Müdigkeit muß langsam durch vermehrtes Bewegungstraining und durch ständiges Streben nach einem optimalen Fitneßzustand unterbrochen werden.